Im Jahr 1865 wurde in einem kleinen Wäldchen nahe dem Ort Wiskiauten (heute Mohovoe) im früheren Ostpreußen ein Wikingerfriedhof mit über 500 Grabhügeln entdeckt. Die Suche nach den Überresten einer dazugehörenden Siedlung blieb aber trotz vieler Grabungen jahrzehntelang erfolglos.
Doch jetzt sind deutsche und russische Archäologen im Bernsteinland endlich fündig geworden – mit einem überraschenden Ergebnis. Denn bereits vor der Ankunft der skandinavischen Kaufleute und Krieger kurz vor der Mitte des 9. Jahrhunderts hat es in Wiskiauten mindestens zwei Dörfer des westbaltischen Volksstamms der Prussen gegeben. Die alte Vorstellung von einer reinen Wikingerkolonie muss deshalb korrigiert werden.
Inhalt:
- Den Wikingern auf der Spur
Wo liegt die Siedlung? - Mit Hightech archäologische Schätze entdecken
Neue Forschungsaktivitäten in Wiskiauten - Brunnen, Keramiken, „Pfostenhäuser“
Erste Ergebnisse der Grabungen - Viel mehr als nur ein Wikingerstandort…
Noch immer viele ungelöste Rätsel in Wiskiauten
Timo Ibsen / forschung – Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1/2008
Stand: 04.07.2008