Sie rechnen schneller als ein Taschenrechner oder reproduzieren detailgetreue Stadtpanoramen nach nur einmaligem Sehen – aber sie können sich nicht selbst die Schuhe zubinden und sprechen wenig oder gar nicht: „Savants“, Menschen mit Fähigkeiten, die wie eine Insel des Genialen aus ihren Behinderungen herausragen.
Der Filmfigur des „Rain Man“ ist ein typisches Beispiel für einen Savant: Raymond Babbit lebt in seiner eigenen Welt, er ist ein Autist, für den die Welt der anderen Menschen fremdartig und unverständlich ist. Andererseits aber besitzt er herausragende mathematische Fähigkeiten, ein enzyklopädisches Gedächtnis und die rätselhafte Fähigkeit des Kalenderkalkulierens.
Babbits reale Vorbilder sind nicht alle autistisch, aber alle geben sie der Wissenschaft Rätsel auf. Denn bis heute ist nicht eindeutig klar, was diese einzigartigen Inselbegabungen hervorruft und warum sie nur bei bestimmten Menschen in so spektakulärer Form zutage treten. Zumindest aber einige Hinweise hat die Spurensuche in der Welt der Savants bisher schon ergeben…
Inhalt:
- Savant-Portraits
Bekannte Menschen mit Inselbegabungen kurz vorgestellt - Fenster in die Innenwelt
Ein Autist wird Ausnahmekünstler - Vom „Negro Tom“ zum „Savant Syndrom“
Die Entdeckung eines Phänomens - Gefangen im Selbst
Autismus und Asperger-Syndrom - Der echte „Rain Man“
Kim Peek - nicht alle Savants sind Autisten - Rechtes und linkes Hirn
Wo im Gehirn sitzen die Inselbegabungen? - Das Rätsel der „erworbenen“ Inselbegabungen
Daniel Tammet: Mathegenie durch Epilepsie - Steckt ein „Rain Man“ in uns allen?
Auf der Suche nach den Auslösern des Savant-Syndroms - Gibt es das „Savant-Gen“?
Die genetische Basis von Autismus und Inselbegabungen - Das „Geek“-Syndrom
Rätselhafte Autismus-Epidemie im Silicon Valley
Nadja Podbregar
Stand: 12.12.2008