Land der Schamanen, Hort der Turkvölker – der Altai, an der Grenze von Sibirien und Zentralasien, gilt als mystisch und rätselhaft. Als „Wiege der Zivilisation“ birgt er nach wie vor zahlreiche Geheimnisse. Doch wie viel Zeit bleibt, diese auch zu lösen?
Naturkatastrophen, Schlachten zwischen Reitervölkern und schließlich auch den Zerfall der Sowjetunion hat das Gebiet mitten im Herzen des eurasischen Kontinents überstanden. Der Altai, ein Gebiet mit Hochgebirgen, ausgedehnte Steppen und Tundren, ist dennoch bis heute eine der abgeschiedensten und intaktesten Landschaften. Hier kann man heute noch sehen, in welcher Umgebung die Vorfahren der heutigen Europäer lebten, bevor sie sich in den Westen des Kontinents aufmachten.
Trotz internationaler Schutzinitiativen ist die Unversehrtheit des Altai in Gefahr – Klimawandel, Wilderei und Raubbau an der Natur sind auch hier akute Probleme. Archäologen fürchten um potenzielle Sensationsfunde in Permafrost-geschützten Hügelgräbern. Ethnologen sehen starke soziale Veränderungen bei den mehr als 50 Völkergruppen, die in der Region zu Hause sind. – Wissenschaftler mahnen zur Eile, die alten Spuren zu bewahren, auch wenn letztlich nicht alle Geheimnisse gelüftet werden können.
Inhalt:
- Vierländereck mit Sonderstatus
Einmalig, aber bedroht - Gigantische Superflut
Das Ende der Eiszeit im Altai - Mit dem Hubschrauber zur Jagd
Ein Präzedenzfall der Wilderei - Jagd als Kulturgut
Das Dilemma der Ur-Einwohner - Von Skythen, Hunnen und Türken
Der Altai, „Wiege der Zivilisation“ - Die Mumie aus dem Eis
Knochenschwund und schlechte Mundhygiene - Schamanen und die Marktwirtschaft
Tradition im neuen Gewand - Hirschhorn für ein langes Leben
Wellness nach Altai-Art
Edda Schlager
Stand: 12.09.2009