Vor 470 Millionen Jahren ereignete sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter eine Katastrophe, deren Folgen bis heute zu spüren sind: Ein Kleinplanet kollidierte mit einem Asteroiden, zerbrach und erzeugte eine Wolke von Gesteinsbrocken. Jeder dritte Meteorit, der die Erde trifft, ist seither auf diese urzeitliche Kollision zurückzuführen.
Das damals beim Zusammenstoß zerbrochene Ausgangsobjekt war vermutlich mehrere hundert Kilometer groß und gilt heute als „Mutterasteroid“ aller L-Chondriten. Der genaue Zeitpunkt der Kollision und damit ihrer Entstehung war jedoch lange Zeit unbekannt, da die Datierungsmethode noch nicht ausgereift und niedergegangene Bruchstücke kaum zu finden waren.
Jetzt jedoch haben Geowissenschaftler um Mario Trieloff, Professor für Geowissenschaften an der Universität Heidelberg, im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „The First 10 Million Years of the Solar System – a Planetary Materials Approach“ neue Aufschlüsse über diese dramatischen Ereignisse und damit auch über die Geschichte des Sonnensystems gewonnen.
Inhalt:
- Einschläge gehören dazu…
Asteroidenregen prägte Erdgeschichte von Anfang an - Der Fund im Steinbruch
Erster Hinweis auf „Mutterkollision“ der L-Chondriten - Die Sache mit dem Argon-40
Datierung mit Hindernissen - Urzeitkatastrophe: Asteroid trifft Kleinplanet
Die Ereignisse bei der Kollision vor 470 Millionen Jahren
Mario Trieloff, Universität Heidelberg / DFG Forschung 2/2010Stand: 22.10.2010