In unserem Körperinneren ist immer etwas los. Von unseren insgesamt rund 100 Billionen Zellen ist ein Teil ständig auf Wanderschaft. Sie rollen, kriechen und schieben sich voran. Diese Bewegung unserer Zellen ist überlebensnotwendig. Ist sie allerdings fehlgeleitet, kann uns die Wanderschaft von Zellen krank machen.
Einige unserer Zellen sind echte Bewegungsprofis. Sie schwimmen nicht nur passiv mit dem Blutstrom mit, sondern zwängen sich aktiv selbst durch scheinbar unduchdringliche Barrieren. Und das ist auch gut so, denn vor allem die Abwehrzellen unseres Immunssystems könnten sonst Entzündungen und andere Fehlentwicklungen in unseren Geweben und Organen nicht bekämpfen. Doch diese Beweglichkeit hat auch eine Schattenseite. Denn wandern beispielsweise Immunzellen dorthin, wo sie nichts zu suchen haben, können Krankheiten wie Multiple Sklerose die Folge sein. Und gehen Krebszellen auf Wanderschaft durch den Körper, dann drohen Metastasen.
Was hinter der Bewegung unserer Zellen steckt und wie sich falsche Wanderungen aufhalten lassen, daran forschern die Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Cells in Motion“ an der Universität Münster. Ihre Erkenntnisse geben spannende Einblicke in das geheime Leben unserer Zellen.
Inhalt:
- Auf Wanderschaft
Wie Zellen sich bewegen - Hürden überwinden
Wie Zellen durch Barrieren im Körper wandern - Der Entzündung auf der Spur
Wie Immunzellen aus der Gefäßwand ins Gewebe kommen - Fehlgeleitete Zellbewegung
Was Krebs und Arteriosklerose mit Zellwanderung zu tun haben - Wandernde Zellen auch bei MS
"Eindringlinge" verursachen Multiple Sklerose
wissen|leben – Die Zeitung der WWU Münster; 2015/Nr. 2, 8. April
Stand: 17.04.2015