Ob bei einem Erdbeben, nach einem Sturm oder während eines Hochwasser: Im Falle einer Katastrophe gilt es, möglichst schnell den Überblick zu bekommen – genaue Geodaten sind nötig. Diese liefern längst nicht mehr nur Satelliten oder Einsatzkräfte vor Ort: Heidelberger Forscher gewinnen solche Daten inzwischen auch über das Internet und soziale Medien wie Facebook, Twitter und Co.
Welche Straßen sind passierbar? Wo befinden sich die Opfer? Wo sind Infrastrukturen, die besonders geschützt werden müssen? Welche Gebäude sind zerstört? Das sind nur einige von vielen Fragen, die im Katastrophenfall berücksichtigt werden müssen.
Im Institut für Geoinformatik der Universität Heidelberg haben Forscher Methoden entwickelt, um rasch aktuelle geographische Daten zu erfassen und zu verarbeiten. Diese Daten stellen sie den Hilfsorganisationen bei Katastrophen, etwa jüngst beim Erdbeben in Nepal, zur Verfügung. Eine große Herausforderung ist dabei die automatisierte Auswertung von Daten aus Sozialen Medien. Denn auch sie können bei Katastrophen wichtige Informationen über die aktuelle Situation vor Ort liefern.
Inhalt:
- Warum Geodaten wichtig sind
Informationsquellen im Katastrophenfall - Webnutzer als Kartierungs-Helfer
Das Beispiel Open Street Map - Vorbeugendes Kartieren
Vom "Crisis Mapping" zu "Mapathons" - Citizen Science für Geodaten
Wie auch Laien bei der Erstellung von Geodaten helfen können - Twitter, Flickr und Co
Geodaten aus der Social-Media-Analyse - Vom Tweet zur Karte
Aus Webinfos werden Geodaten
Alexander Zipf, Universität Heidelberg / Ruperto Carola
Stand: 21.10.2016