Im Jahr 1427 war es, als der portugiesische Seefahrer Diogo de Silves – vermutlich auf der Rückreise von Madeira zum Festland – zum ersten Mal bei 37° westlicher Länge und 25 nördlicher Breite auf den Azoren landete. Was er und seine Nachfolger auf Santa Maria und später auch auf den anderen Inseln fanden, waren steile Felsen, jede Menge Wald und ein angenehmes Klima. Überall brodelte und dampfte es zudem aus heißen Quellen und Fumarolen, den stark wasserdampfhaltigen Gasaustrittsstellen.

Menschen jedoch kamen ihnen auf ihren ersten Entdeckungsreisen nicht unter die Augen. Die Inseln waren allesamt unbewohnt. Dafür gab es jede Menge Bussarde, die die Entdecker irrtümlicherweise für Habichte hielten und den Inseln deshalb den Namen „acores“ (portugiesisch „Habicht“) gaben.
Die Bedingungen waren so vielversprechend, dass bereits 1439 erste Siedler aus der Algarve und anderen Regionen des portugiesischen Festlands auf die Inseln kamen. Später gesellten sich Flamen, Bretonen oder Juden hinzu. Viele davon waren ehemalige Sträflinge, die nach der Begnadigung den Aufenthalt auf den Azoren einem weiteren Verbleiben im Kerker vorzogen.
Schon vor der eigentlichen Besiedlung hatten die Portugiesen die Azoren auf günstigen Flächen Getreide angebaut. Das Korn diente unter anderem als Proviant für die zahlreichen Schiffe, die in der Folge die Azoren als willkommene Anlaufstation benutzten.