Los Angeles – die „Stadt der Engel“, die Stadt der verwirrenden, engmaschigen Netze fünfspuriger Highways, der endlosen Vorortsiedlungen mit niedrigen Bungalows, der Reichen und Schönen aus der „Traumfabrik Hollywood“. Allein die Initialen L.A. genügen, um die Stadt weltweit verständlich beim Namen zu nennen.
Aber ob tatsächlich alles so himmlisch ist in Los Angeles, ist wohl eher fraglich. Denn beim Anblick des ins Uferlose wuchernden Siedlungsbreis mit seinen etlichen dicht aneinander gereihten Bezirken, Unterbezirken und teilweise selbstständigen Städten wie Santa Monica oder Beverly Hills, ist man zunächst vollkommen erschlagen. Der Großteil dieser Bezirke und Städte hat ein eigenes, für sie typisches Flair, und manchmal hat man so gar nicht das Gefühl, sich in einem derart großen Monstrum von Stadt zu befinden. Genau genommen ist der Großraum L.A. noch nicht mal eine homogene Stadt, sondern vielmehr ein ineinander übergehendes Puzzle aus mindestens 87 kleineren und größeren Orten, verteilt auf die Größe von Schleswig-Holstein. L.A. ist sozusagen eine Stadt der Teile, die aber in ihrer Gesamtheit eine Einheit bildet.
Lebensfähig ist man in diesem Moloch, in dessen Großraum, der so genannten Five-County-Area 14,5 Millionen Menschen auf 85.373 km² leben (Einwohnerzahl Kalifornien: ca. 33 Mio.), nur mit Hilfe des Autos und so hat sich L.A. auch wie keine andere Stadt diesem vollständig unterworfen.
Was die Bebauung L.A.’s angeht, so wird sie mit einer Art „urbanen Tundra“ verglichen. Sie ist so flach und eintönig, dass die „Stadtlandschaft“ dem kargen Flechtenbewuchs und den verkrüppelten Pflanzenformen am Polarkreis gleicht.