Ein großer Teil des Salzes, mit dem wir heute Salzstangen bestücken, Mahlzeiten zubereiten oder die Straße streuen, ist mehrere Hundert Millionen Jahre alt. Die Steinsalzlagerstätten im Bereich des Neckar oder im Berchtesgardener Land, aber auch in den USA, Kanada oder in Russland findet, sind beim Austrocknen von Ozeanen in verschiedenen Phasen der Erdeschichte entstanden.
Schauplatz „Europa“ zur Zeit des Zechstein vor mehr als 250 Millionen Jahren: Die Kontinente sind aufgrund der Plattentektonik noch ganz anders auf der Erdkugel verteilt als in der Jetztzeit. Ein gewaltiges Meer erstreckt sich über große Teile der heutigen Länder England, Polen, Dänemark und Deutschland.
Trocken und heiß ist es seit einiger Zeit. Kein Wunder, dass der Meeresspiegel sinkt und der riesige Ozean unter den extremen Bedingungen langsam anfängt auszutrocknen. Vor allem in den weitgehend vom freien Wasser abgeschlossenen Meeresarmen verdunstet immer mehr H20 und mit der Zeit lagern sich Salze auf den trockenfallenden ehemaligen Ozeanböden ab.
Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit fallen zuerst Kalk und Dolomit aus dem Wasser aus, dann Anhydrit und Gips, schließlich Steinsalz und am Ende die Edelsalze. Im Laufe der Jahrtausende wachsen so charakteristische Schichtungen heran, die zusammen erstaunliche Mächtigkeiten von 60 Metern oder mehr erreichen können. Sand, Staub und überlagernde Gesteinsschichten verschließen die Salzlager sicher und konservieren sie bis in die heutige Zeit.