Oft werden Sie mit anderen Leuten verwechselt und den Spruch „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor“ hören Sie fast täglich? Kurz: Sie sehen vollkommen durchschnittlich aus? Gut für Sie, denn zahlreiche Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass durchschnittliche Gesichter von den meisten Menschen als besonders attraktiv bewertet werden. Langsam allerdings gerät diese Theorie ins Wanken…
Die so genannte Durchschnittshypothese geht davon aus, dass ein künstliches Gesicht, das Merkmale aus möglichst vielen Gesichtern enthält, als schöner empfunden wird als die real existierenden Einzel-Gesichter. Zur Überprüfung dieser These wird der Computer herangezogen. Mithilfe von spezieller „Morphing-Software“ werden Fotos real existierender Gesichter so miteinander gemischt, dass daraus ein neues Gesicht als eine Art Mittelwert aus allen verwendeten Fotos entsteht.
Tatsächlich bewerten die meisten Probanden die gemorphten Durchschnittsgesichter als schöner als die Gesichter „echter“ Personen. Je mehr wirkliche Gesichter in ein computergeneriertes Überlagerungsgesicht einfließen, desto attraktiver erscheint dann das entsprechende künstliche Gesicht.
Aber warum? Eine Rolle spielt vermutlich die Tatsache, dass ein durchschnittliches Gesicht mit Merkmalen möglichst vieler Gesichter ein biologisches Zeichen für eine hohe genetische Variabilität ist – beste Voraussetzungen also zum Erzeugen gesunder Nachkommen. Außerdem werden durch das Morphing-Verfahren kleinere Unebenheiten ausgeglichen – das überlagerte Gesicht erscheint symmetrischer und damit attraktiver.