Eine Insel mitten im Meer. Zwei Faktoren beherrschen hier das Leben: Die immer wiederkehrenden Überflutungen mit Seewasser und der vom Wind über das Eiland gejagte Flugsand. Keine sehr günstigen Bedingungen für Tiere und Pflanzen – entsprechend wenige von ihnen haben sich hier angesiedelt.

Immer wieder spült der Wellenschlag im Rhythmus der Gezeiten feinen Sand an den Strand und bildet den so genannten Spülsaum. Einigen wenigen salztoleranten Pflanzen gelingt es, diesen instabilen Lebensraum zu besiedeln. Doch was sind das für Pflanzen, die sich ungeachtet aller widrigen Umstände hier ausbreiten? Welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen, um den Salzgehalt im Boden zu vertragen und sich überhaupt im lockeren Sandboden halten zu können?

Die Samen kommen mit dem Wind und landen im Idealfall in Sandmulden, wo sie auf der geschützten Leeseite auskeimen können. Meersenf und Salzmiere gehören zu den ersten robusten Pionierpflanzen, die sich hier niederlassen. Mit langen Pfahlwurzeln krallen sie sich im Sand fest und trotzen so Sandstürmen und Überflutungen. Ihre dickfleischigen Blätter dienen dabei als Wasserspeicher und verdünnen den Salzgehalt, mit dem sie zwangsläufig bei jeder Tide in Berührung kommen.
Regulationstricks
Die Aufnahme von Salz ist notwendig, um den osmotischen Druck aufrecht zu erhalten, ohne den die Wasseraufnahme nicht funktioniert. Doch das Salz macht den Pflanzen auch zu schaffen. Sie müssen es von ihrem Stoffwechsel fernhalten, da ein zu hoher Salzgehalt im Zellplasma die Enzymaktivität und damit entscheidende Stoffwechselprozesse beeinflusst. Wie können die Pflanzen dieses Dilemma lösen? Als abgeschlossenen Raum innerhalb der Zelle bietet sich hier die Vakuole zur Salzspeicherung an.