Stonehenge ist ohne Zweifel der Star unter den vorzeitlichen Bauwerken Europas. Über keines wurde so viel spekuliert, fantasiert und geschrieben, keines erfreut sich auch heute noch so großer Beliebtheit. Die im idyllischen Wiltshire in England liegende Anlage ist Jahr für Jahr Ziel tausender Touristen, sie gilt geradezu als „must“ im Sightseeing-Programm.
Für unsere Vorfahren war das Ensemble aus mehreren Steinkreisen und einem umgebenden Graben vermutlich kaum weniger faszinierend als für uns heute. Das in der Jungsteinzeit vor rund 5.100 Jahren begonnene und dann in mehreren Phasen immer wieder aus- und umgebaute Steinmonument ist durch seine schiere Größe, aber auch durch die Vielzahl von astronomischen und kultischen Bezügen einzigartig.
Über einen Zeitraum von mindestens 4.000 Jahren hinweg wurde Stonehenge für Rituale, Festlichkeiten und astronomische Beobachtungen genutzt, nach Ansicht einiger Forscher vielleicht sogar bis zum Aufkommen des Christentums in Britannien um 500 nach Christus. Das Besondere daran: die Menschen, die Stonehenge in den verschiedenen Zeiten umbauten und als heiligen Ort nutzten, gehörten ganz unterschiedlichen Völkern an.
Damit repräsentiert Stonehenge auch – wie kaum ein anderer Ort – das gesammelte himmelskundliche Wissen unserer Vorfahren. Was sich allerdings wirklich an astronomischen Bezügen in den zahlreichen Teilen des Bauwerks verbirgt, und wie die Bewohner der Region es genutzt haben, darüber herrscht bis heute keine Einigkeit.