
Das Teufelsloch in Nordschwaben, das neue und das alte Eisinger Loch im baden-württembergischen Enzkreis, die berühmten Erdfälle von Vlotho aus dem Jahr 1970: Alle diese Beispiele zeigen, dass die Erdoberfläche nicht nur in Kroatien, Venezuela oder den USA „Macken“ hat, sondern auch bei uns.
Gerade in Norddeutschland haben die existierenden Einsturzkrater aber oft eine andere Ursache. Denn dort ist es nicht Kalkstein, der im Untergrund durch Wasser aufgelöst wird, sondern Salz. Zu dramatischen Absenkungen des Bodens kommt es immer dann, wenn die oft mehrere hundert Millionen Jahre alten mächtigen Salzstöcke durch die Arbeit des Wassers so löchrig und instabil werden, dass sie zusammenbrechen.
So geschehen beispielsweise vor rund 12.000 Jahren im heutigen Niedersachsen. In einem ehemaligen Loch hat sich seit der letzten Eiszeit ein 5,5 Quadratkilometer großer See gebildet, das Zwischenahner Meer. Dieses ist für Urlauber attraktiv und bietet zudem reichlich Platz für eine einzigartige, artenreiche Fauna und Flora. Rund um das Gewässer gibt es unter anderem Schilfrohr, Rohrkolben, Seerosen, aber auch viele Vögel und Fische.
Klimakapriolen inklusive

Dass Dolinen und Erdfälle nicht nur wertvolle Biotope sind, sondern auch für Klimakapriolen sorgen können, zeigt dagegen das Beispiel Funtensee. Gebildet hat sich die Senke im Nationalpark Berchtesgaden bereits vor langer Zeit. Aber nicht durch einen Einsturz, sondern durch die Auflösung des Kalkgesteins an der Oberfläche mithilfe von Wasser.