
Wissenschaftler um B. Alan Woodland, Professor für physikalisch-chemische Mineralogie der Universität Frankfurt und Cliff S. J. Shaw, Gastproifessor am Institut für Geowissenschaften der Universität erforschen den Eifel-Vulkanismus und seine Geschichte. Ein Ziel ihrer Forschung in der Eifel ist es, die zeitliche Entwicklung von Vulkankomplexen zu dokumentieren. Diese Untersuchungen liefern wichtige Informationen über die Dynamik des Magma-Liefersystems in der Tiefe. Der Rockeskyller Kopf, ein paar Kilometer nördlich von Gerolstein, ist einer der größten Vulkankomplexe in der West-Eifel und ist aufgrund der zahlreichen Steinbrüche für ihre Forschung gut geeignet.
Der Vulkankomplex Rockeskyller Kopf hat sich über drei Ausbruchsphasen gebildet. Die ersten vulkanischen Ablagerungen sind Pyroklastika. Das sind Auswürfe des Vulkans bei einer explosiven Eruption. Sie sind reich an Nebengesteinsfragmenten unterschiedlicher Größe und weisen auf eine Serie von explosiven Eruptionen mit Maar-Charakter hin.
„Olivinbomben“ aus dem Erdmantel
In diesen Schichten findet man auch sogenannte „Olivinbomben“, die aus mehr als 30 Kilometern Tiefe aus dem Erdmantel kommen. Diese Fremdkörper oder Xenolithe hat das aufsteigende Magma von der Kanalwand abgerissen und bis zur Oberfläche mitgeschleppt. Solche Vorkommen sind ein Beweis dafür, dass das Magma auch vom Erdmantel stammt und durch partielles Aufschmelzen von Mantelgesteinen entstanden ist.
Solche Funde sind auch ein Hinweis dafür, dass das Magma direkt aus dem Mantel gekommen sein muss und sich nicht lang in einer Kammer in der Erdkruste aufgehalten haben kann. Denn Xenolithe lösen sich in weniger als ein paar Tagen im umgebenden Magma auf, da zwischen beiden kein chemisches Gleichgewicht besteht. Diese chemische Wechselwirkung untersuchen wir im Millimetermaßstab im Labor, um die Kontaktzeit und Aufstiegsdauer des Magmas eingrenzen zu können.