Mit dem Popocatépetl ist nicht zu scherzen, soviel scheint klar. Mit einer Gipfelhöhe von über 5.400 Metern über dem Meeresspiegel ist er der zweithöchste Vulkan auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Dass man den vergletscherten Gipfel nur an manchen Tagen vom etwa 60 Kilometer entfernten Mexico City aus sieht, liegt einzig und allein an der Dunstglocke, die meistens über der Stadt hängt. Mit knapp 20 Millionen Einwohnern ist die Metropolregion Mexico City eine der am dichtesten besiedelten Gegenden der Welt und auch eine der Regionen mit der höchsten Luftverschmutzung. So werden aktuellen Studien zufolge über 60 Tonnen Schwefeldioxid jeden Tag durch Industrie und Verkehr der Metropolregion emittiert.
10.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag
Aber in Zeiten erhöhter Aktivität zeigt der Popocatépetl, zu was er in der Lage ist. So hatte der Vulkan im Zeitraum zwischen März 1996 und Januar 1998 wiederholt Ausbrüche, bei denen zeitweise über 10.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag in die Atmosphäre gelangten. Das entspricht etwa einem Viertel der gesamten anthropogenen – vom Menschen verursachten – Schwefelemissionen Europas und etwa der Hälfte der Emissionen Mittel- und Südamerikas zusammen.
Allerdings bilden solche Phasen extrem hoher Emissionen eher die Ausnahme. Im langjährigen globalen Mittel greift der Mensch heute deutlich stärker in das Klima ein als Vulkane es im Durchschnitt tun. Auch wenn sich Vulkangase typischerweise hauptsächlich aus Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2) zusammensetzen, und diese drei Gase alle auf direkte oder indirekte Art das Klima beeinflussen, spielen Vulkane im Normalfall eine untergeordnete Rolle für das globale Klima und tragen auf menschlichen Zeitskalen nur unwesentlich zum Treibhauseffekt bei.