Kaum ein naturwissenschaftliches Thema zieht so viele Diskussionen an wie die Evolutionstheorie. Bereits seit Charles Darwin die ersten Ansätze dieser Theorie veröffentlichte, ist sie umstritten – und die Ursache ist oft ein falsches Verständnis dessen, was die Theorie eigentlich besagt.

Schon Darwin wurde heftig dafür kritisiert, dass er dem Menschen eine Abstammung von Affen nachsagte – was der berühmte Naturforscher tatsächlich nie getan hat und was auch die heutige Evolutionstheorie nicht besagt. Sie geht lediglich von einer engen Verwandtschaft zwischen modernen Menschen und heutigen Affen aus, mit gemeinsamen Vorfahren vor über fünf Millionen Jahren.
Wenn es um die Evolution geht, liest man oft Sätze wie „Die Menschen entwickelten einen aufrechten Gang“ oder „Einige Dinosaurier entwickelten Flügel und wurden zu Vögeln.“ Diese Wortwahl ist jedoch leicht irreführend: Sie erweckt schnell den Eindruck, die jeweilige Entwicklung sei vorsätzlich und gezielt vor sich gegangen, selbst wenn dies eigentlich nicht gemeint ist.
Dinosaurierflügel und Giraffenhälse
Aussagen wie „bei einigen Frühmenschen entwickelte sich die Fähigkeit zum aufrechten Gang“ und „bei einigen Dinosauriern entstanden Flügel“ geben den Evolutionsprozess präziser wieder. Denn diese Vorgänge fanden über zahlreiche Generationen und Entwicklungsschritte statt und geschahen völlig zufällig durch winzige Veränderungen im Erbgut. Da sie jedoch einen Überlebensvorteil brachten, blieben sie erhalten und wurden an folgende Generationen weiter vererbt.