Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Untersuchung grundlegender Quanteneffekte ist jetzt einem internationalen Forscherteam gelungen. Die Physiker haben eine neuartige Ionenfalle konstruiert, die ein wichtiges Werkzeug für die Kopplung von Lichtteilchen und Atomen darstellt – eine der Voraussetzungen für den Aufbau von Quantennetzen.
Die Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg und des Erlanger Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts um Professor Gerd Leuchs stellen ihre neue Technik zusammen mit Kollegen des National Institute of Standards and Technology in Boulder, USA, in der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Nature Physics“ vor.
Ionenfallen erlauben es, einzelne geladene Atome einzufangen und diese über einen längeren Zeitraum festzuhalten. Wissenschaftler können die so fixierten Teilchen mit Hilfe schwacher Laserstrahlen auf ihre physikalischen Eigenschaften untersuchen oder auch den Einfluss der Umwelt auf das Ion erforschen. Die Ionenfalle ermöglicht es, einzelne Teilchen als besonders empfindliche Prüfspitze für Licht und andere elektromagnetische Felder einzusetzen.
Freie Sicht nach allen Seiten
Die meisten bisher konstruierten Fallen schränken den Zugriff auf das Ion allerdings stark ein oder umgeben es nahezu vollständig. Den Forschern in Erlangen und Boulder ist es nun gelungen, die Geometrie der Fallenelektroden so abzuwandeln, das das gefangene Teilchen fast „freie Sicht“ nach allen Seiten hat.