Forscher haben herausgefunden, dass Testosteron die Schmerzempfindlichkeit von Männern verringern kann. Spatzen, denen das männliche Sexualhormon verabreicht wurde zeigten eine deutlich schwächere Reaktion auf einen Schmerzreiz. Die Wissenschaftler sehen in diesen Ergebnissen eine Chance, die Therapie chronischer Schmerzen bei männern zu verbessern. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.
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„Wenn Männer weniger empfindlich für Schmerz sind, ist die Bereitschaft zu kämpfen größer“, sagt die Leiterin der Studie, Michaela Hau, eine Tierphysiologin und Verhaltenswissenschaftlerin an der Universität Princeton, New Jersey. Das Forschungsteam gab männlichen Spatzen Testosteron und maß anschließend ihre Reaktionszeit auf Schmerz. Das Testosteron erlaubte den Vögeln, Beschwerden länger auszuhalten, daher gehen die Forscher davon aus, dass das Hormon Schmerzen verschleiern kann.
Sie bestimmten die normale Reizschwelle für Schmerz bei männlichen Spatzen, in dem sie ein Beinchen in einen Becher mit heißem Wasser hielten. „Wir haben gemessen, wie lange es dauert, bis der Vogel sein Bein wieder einzieht“, erklärt Hau. Je schneller die Vögel ihre Beine wegnahmen, desto größer war wahrscheinlich der Schmerz.