Computer, die aus DNA und anderen biologischen Molekülen bestehen, existieren heute nur als Vorstufen. Jetzt aber haben Wissenschaftler einen DNA- Computer entwickelt, der den klassischen Syllogismus von Aristoteles beherrscht und Eingaben in höherer Programmiersprache versteht. Wie die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ berichten, kann der biomolekulare Rechner auch komplexe Berechnungen und komplizierte Datenabfragen durchführen.
{1l}
Bereits im Jahr 2001 stellten Tom Ran und Shai Kaplan, Forschungsstudenten im Labor von Professor Ehud Shapiro im Fachbereich Biologische Chemie und Computerwissenschaften und Angewandte Mathematik am Weizmann Institut, den ersten autonomen, programmierbaren DNA-Computer vor. Dieses Gerät war so klein, dass eine Billion davon in einen Wassertropfen passten. Es konnte schon einfache Kalkulationen wie die Überprüfung von zwei verschiedenen Ziffern durchführen, um festzustellen ob eine gerade Anzahl einer der beiden Ziffern vorhanden ist.
Eine modernere Version des Geräts, die im Jahre 2004 geschaffen wurde, identifizierte bereits Krebs in einem Reagenzglas und sonderte ein Molekül ab, um ihn zu vernichten. Über die etwas beunruhigende Möglichkeit hinaus, dass solche biologischen Geräte eines Tages in den Körper injiziert werden könnten – als eine Art „Körperzellenarzt“, der die Krankheit lokalisiert und ihre Verbreitung verhindert – ist es vorstellbar, dass biomolekulare Computer gleichzeitig Millionen von Kalkulationen durchführen.