Medizin

Cannabis heilt Heroinsucht

Bald Alternativen zu bisherigen Ersatztherapien?

THC ist der Hauptwirkstoff der Hanfpflanze. Wird dieser in Ratten injiziert, die seit der Geburt von ihren Muttern getrennt sind, verlieren diese Jungtiere ihre Abhängigkeit von Opiaten wie Morphin oder Heroin.

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Dies ist das Ergebnis einer neuen in der Fachzeitschrift „Neuropsychopharmacology“ erschienenen Studie französischer Wissenschaftler. Dir Erkenntnisse könnten zur Entwicklung von Alternativen von Ersatztherapien führen.

Tiermodelle zur Untersuchung psychischer Erkrankungen

Zur Untersuchung der psychischen Erkrankungen haben die Neurobiologen Tiermodelle entwickelt, wie zum Beispiel das Model der Trennung Mutter/Neugeborenes. Bei diesem Ansatz werden die Ratten täglich mehrere Stunden von ihren Muttern getrennt, was später zu einer langfristigen Hirnfunktionsstörung fuhren kann.

Einsame Jungratten besonders drogengefährdet

Das Team um Valerie Dauge vom Labors für Physiopathologie der ZNS Krankheiten (UPMC / CNRS / Inserm) hat jetzt die Auswirkungen dieser Trennung, verbunden mit THC-Injektionen, auf das Verhalten gegenüber Opiaten analysiert. Zuvor hatten die Forscher bereits gezeigt, dass die von ihren Muttern getrennten Jungratten besonders empfänglich für Morphin und Heroin waren, und schnell abhängig wurden.

Wahrend ihrer „Jugend“ – zwischen 35 und 48 Tage nach der Geburt – wurde die verabreichte THC-Dosis regelmäßig erhöht. Später maßen die Forscher den Morphin-Konsum im Erwachsenenalter und stellten dabei fest, dass die Tiere kein typisches morphinabhängiges Verhalten mehr entwickelten, wie es sonst zu beobachten war.

Bald neue Therapien?

Diese Tiermodelle sollen es den Forschern ermöglichen, sich ein besseres Bild von den Auswirkungen der postnatalen Bedingungen auf die Neurobiologie und das Verhalten der Menschen zu verschaffen.

In diesem Zusammenhang bilden die gewonnenen Ergebnisse nach Einschätzung der Wissenschaftler die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung von Entzugserscheinungen und zum Unterdrücken der Drogenabhängigkeit.

(idw – Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland, 14.08.2009 – DLO)

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