Naturkautschuk stammt vorwiegend aus Gummibäumen in Südostasien. Doch seit einiger Zeit bedroht ein Pilz diese Kautschukquelle. Fraunhofer-Forscher haben deshalb jetzt russischen Löwenzahn so optimiert, dass er sich ebenfalls für die großangelegte Kautschukproduktion eignet.
Wer als Kind Löwenzahnblüten gepflückt hat, kennt die weiße Flüssigkeit, die dabei aus den Stengeln austritt. Zäh, klebrig – und ein begehrtes Material: Naturkautschuk. Etwa 30.000 Produkte des täglichen Lebens enthalten dieses natürliche Gummi. Autoreifen, Katheterschläuche, Latexhandschuhe, Verschlusskappen von Getränkeflaschen sind nur einige Beispiele. Autoreifen beispielsweise wären ohne den Naturkautschuk nicht elastisch genug.
Gummibäume als Quelle
Der Großteil dieses Materials stammt aus Gummibäumen in Südostasien. Der so gewonnene Kautschuk kann jedoch allergische Reaktionen hervorrufen, was besonders bei Klinikartikeln problematisch ist. Zudem erschwert ein Pilz den Anbau: In Südamerika hat er die Pflanzen in solchem Ausmaß befallen, dass sie kaum großflächig kultiviert werden konnten.
Die Krankheit scheint nun auch den Kautschukgürtel in Südostasien erreicht zu haben. Noch lässt sich der Pilz mit Fungiziden eindämmen. Würde er sich jedoch flächendeckend ausbreiten, hätten auch die Chemikalien keine Chance mehr – Experten befürchten, dass die Naturkautschukindustrie in diesem Fall zusammenbricht.