Am kommenden Freitag sind alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die uns für dieses Jahr zur Verfügung stehen. Dies zeigen Berechnungen des internationalen Global Footprint Network. Am 25. September, mehr als drei Monate vor Jahresende, ist die Erde im Minus: Rohstoffe sind theoretisch vollständig genutzt und Umweltprobleme wie Treibhausgas-Emissionen und Müllproduktionen können von der Natur nicht mehr bewältigt werden.
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Zum ersten Mal seit 1986 findet der Tag der ökologischen Überschuldung dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr später statt: Trotz der globalen Wirtschaftskrise wurden Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung aber nur um zwei Tage gebremst. Greenpeace forderte die Teilnehmer der nächsten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen deshalb auf, verbindliche Reduktionsziele für Treibhausgase zu vereinbaren, um die Umwelt zu entlasten.
Ökologische Überschuldung
„Das nächste Quartal leben wir wieder auf Pump“, sagt Jürgen Knirsch, Greenpeace-Experte für nachhaltigen Konsum. „Wir handeln als hätten wir 1,4 Erden und nicht nur eine. Bei einem Unternehmen, das tief in den roten Zahlen steckt, werden Kosten eingespart, um eine Insolvenz zu verhindern. Genauso müssten wir mit dem Naturkapital der Erde verfahren: Der Verbrauch an natürlichen Ressourcen muss verringert werden, bevor es zu spät ist.“