Wie schnell und flexibel wir uns entscheiden, hat nicht nur etwas mit unseren Vorerfahreungen oder dem Alter zu tun: Auch ein Enzym spielt hierfür eine wichtige Rolle. In Experimenten haben Wissenschaftler herausfgefunden, dass eine bestimmte Variante dieses Dopamin abbauenden Proteins ein schnelles und flexibles Entscheidungsverhalten begünstigt. Sie berichten darüber in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS).
{1l}
Tagtäglich ist der Mensch gefordert, schnell und flexibel Entscheidungen zu treffen. In kürzester Zeit müssen Vor- und Nachteile sowie mögliche Konsequenzen des eigenen Verhaltens abgewogen und auf die äußeren Gegebenheiten abgestimmt werden. Beteiligt an diesem Lernprozess ist der Botenstoff Dopamin. Positiv empfundene Entscheidungen, die eine Belohnung nach sich ziehen, führen zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopamin und werden als vorteilhaft erlernt.
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass das COMT-Enzym (die Catechol-O-Methyltransferase) Dopamin abbaut und so Lern- und Denkprozesse beeinflussen kann. Bekannt ist ebenfalls, dass es zwei Varianten des COMT-Enzyms (COMT-Met und COMT-Val) gibt, die den Dopaminspiegel in unterschiedlicher Stärke beeinflussen. Lea Krugel und ihre Kollegen vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung gingen nun der Frage nach, ob und wie die Beeinflussung des Dopaminspiegels durch COMT-Met und COMT-Val Einfluss auf belohnungsabhängige Entscheidungsprozesse nimmt.