Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch aufzuhalten, bleiben der Welt nach einem neuen WWF-Report nur noch fünf Jahre. Ein rechtzeitiges Reagieren, um unterhalb der gefährlichen 2-Grad-Schwelle zu bleiben und eine kohlenstoffarme industrielle Entwicklung einzuleiten, ist laut der Studie „Climate Solutions 2“ aber noch möglich.
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Der WWF-Report kommt zu dem Ergebnis, dass durch das industrielle Wachstum nach 2014 die notwendige Reduktion der Emissionen nicht mehr zu erreichen sei, wenn nicht vorher ein Umlenken stattfindet. „Die Zeit im Kampf gegen den Klimawandel wird immer knapper“, erklärt Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF. „Wir benötigen ein nachhaltiges Wachstum im Bereich der sauberen und effizienten Industrie von mehr als 20 Prozent jährlich über mehrere Jahrzehnte.“
WWF fordert anspruchsvollen Klimaschutz – in allen Sektoren
Notwendig sei, so die Umweltschutzorganisation, eine Verminderung der Treibhausgas-Emissionen in allen Sektoren mit einer Bandbreite an Maßnahmen: Energieeffizienz-Standards, Einspeisungstarife für erneuerbare Energien und keine Subventionen für fossilen Treibstoff-Einsatz.
„Anspruchsvoller Klimaschutz muss endlich alle Sektoren erfassen“, erklärt Günther. „Wenn wir Klimaschutz weiter als Stückwerk betrachten, werden wir nicht erfolgreich sein.“ Zentrale Handlungsfelder für die Umwandlung in eine kohlenstoffarme Entwicklung sind laut dem Report die erneuerbaren Energien, die Energieeffizienz sowie eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft.
17 Billionen US-Dollar als Einsatz
Investitionen in Höhe von 17 Billionen US-Dollar sind nach Angaben des WWF dafür bis 2050 bereitzustellen, sieben Billionen davon werden für die erneuerbaren Energien benötigt. Spätestens ab 2027 würden sich diese Investitionen jedoch rechnen.
Wie und dass in Deutschland eine Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 möglich ist, belegt laut WWF die Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“, die in Berlin vorgestellt wurde. Die Studie zeigt, dass die Mehrkosten für eine derartige Reduktion mit durchschnittlich 0,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts bezahlbar sind. Die Deutschen können demnach einen CO2-Ausstoß von 0,3 Tonnen pro Kopf erreichen – ohne dass sich das Leben dramatisch verändert.
(WWF, 20.10.2009 – DLO)