Warum das „Glückshormon“ Serotonin in der Bauchspeicheldrüse in den Insulin-produzierenden Zellen enthalten ist, war lange ein Rätsel. Doch jetzt ist ein internationales Wissenschaftlerteam bei der Lösung des Problems einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Die Forscher haben entdeckt, dass Serotoninmangel in der Bauchspeicheldrüse zu Diabetes führt.
Durch die interdisziplinäre Arbeit gelang es zudem, die molekularen und physiologischen Ursachen dafür zu enträtseln. Die Wissenschaftler um Diego J. Walther und Nils Paulmann vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik berichten zusammen mit Kollegen aus Slowenien in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „PloS Biology“ über ihre Ergebnisse.
In der industrialisierten Welt ist Diabetes die bedeutendste Stoffwechselerkrankung, die neben zahlreichen jährlichen Todesfällen auch zu einer starken finanziellen Belastung des Gesundheitswesens führt. Die erfolgreiche Prävention und Behandlung dieser Krankheit setzt ein genaues Verständnis der zugrundeliegenden molekularen Zusammenhänge voraus.
Wie Serotonin in Blutplättchen wirkt
In Vorarbeiten zur aktuellen Studie hatten die Berliner Forscher einen neuartigen Wirkmechanismus von Serotonin in Blutplättchen charakterisiert, der in der dauerhaften kovalenten Bindung des Hormons an Signalproteine besteht, der so genannten Serotonylierung. Die Wissenschaftler konnten diesen Mechanismus nun auch in den beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse identifizieren. Ähnlich wie in Blutplättchen reguliert die Serotonylierung auch hier die Ausschüttung von Speichergranula.