Erste Daten der NASA-Sonde LCROSS bestätigen nun endlich, was schon lange vermutet worden war: In den dauerhaft beschatteten Kratern nahe dem lunaren Südpol gibt es Wasser. Das entscheidende Indiz dafür ergab die Analyse der Materialwolke, die bei dem Einschlag zweier Sondenteile in den Krater erzeugt worden war. Das Bild vom Mond als einem trockenen, öden Himmelskörper ist damit zumindest zum Teil widerlegt.
Lange schon haben Sonden an den Polen des Mondes erhöhte Mengen Wasserstoffs registriert. Wissenschaftler vermuteten daher schon länger, dass es dort vielleicht gefrorenes Wasser verborgen unter einer Staubschicht geben könnte. Möglicherweise wurde dieses Wasser schon vor Milliarden von Jahren in der Frühzeit des Sonnensystems gebildet. Jetzt hat die im Sommer 2009 gestartete Mondsonde LCROSS endgültig den Beweis geliefert, dass dieses Wasser existiert:
Einschlag wirbelt Milliarden Jahre altes Material auf
Am 9. Oktober schlug zuerst die ausgebrannte Antriebsstufe der Centaurrakete in den Cabeus-Krater ein, die LCROSS-Sonde folgte dichtauf und analysierte die vom Einschlag aufgeschleuderte Materialwolke. Vier Minuten später schlug dann auch LCROSS auf dem Mond auf. Weitere Daten stammen vom Lunar Reconnaissance Orbiter, einer gemeinsam mit LCROSS gestarteten NASA-Sonde in der Mondumlaufbahn.
Die Einschlagswolke schleuderte Material aus dem Kratergrund auf, das seit Milliarden von Jahren im Schatten verborgen lag. In steilem Winkel stieg zuerst eine Wolke aus Dampf und feinem Staub aus dem Schatten des Kraters auf, eine weitere, seitlich wegspritzende Fontäne aus schwereren Materiabrocken folgte kurz darauf. In den ersten Auswertungen der LCROSS-Daten konzentrierten sich die Forscher zunächst auf die Spektrometermessungen, da diese am ehesten die ersehnten Hinweise auf die Präsenz von Wasser geben. Die Forscher verglichen die Signaturen des LCROSS-Spektrometers im Nahinfrarot mit den bekannten Wassersignaturen in diesem Wellenbereich.