Beim Kommunizieren mit Gesten bevorzugen Schimpansen stark ihre rechte Hand, nicht jedoch wenn sie beispielsweise Werkzeuge gebrauchen oder Klettern. Diese Rechtshändigkeit nur bei der Kommunikation könnte nach Ansicht von amerikanischen Primatenforschern darauf hindeuten, dass sich auch bei unseren Vorfahren die Sprache zunächst über Gesten entwickelt hat.
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Kein Säugetier besitzt eine so weitreichende Sprache wie wir Menschen. Aber wie genau hat sie sich entwickelt? Das ist noch immer nicht genau geklärt. Jetzt haben Wissenschaftler am Yerkes National Primate Research Center in Atlanta gemeinsam mit Kollegen des Agnes Scott College in Decatur eine wichtige Entdeckung gemacht. Sie hatten für ihre Studie die Handnutzung von 70 in Gefangenschaft lebenden Schimpansen über zehn Monate lang beobachtet.
Besonderes Augenmerk legten die Forscher dabei auf die Gesten, die die Affen zur Kommunikation mit Artgenossen verwendeten, wie beispielsweise ein Klaps, ein das Heben oder Ausstrecken eines Arms als Drohung, Aufforderung, zur Versöhnung, Begrüßung oder auch Einladung zu Spiel oder Groomen. Ziel war es herauszufinden, ob die Tiere eine so genannte 2Lateralisierung2 zeigten, also eine Hand bevorzugten.