Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat eine 232-stellige Zahl in ihre Primfaktoren zerlegt – Weltrekord. Für ihre Berechnung nutzten sie vernetzte Computer. Ein einzelner handelsüblicher Rechner wäre knapp 2.000 Jahre beschäftigt gewesen. Viele Verfahren zur Verschlüsselung sensibler Daten beruhen auf der Schwierigkeit, große Zahlen zu zerlegen. Die Forscher gehen davon aus, dass viele heute noch gebräuchliche Schlüssel schon in einigen Jahren „knackbar“ sein dürften.
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Die US-Forscher Ron Rivest, Adi Shamir und Leonard Adleman haben 1977 das so genannte RSA-Verfahren zur Verschlüsselung von Daten entwickelt. Ihre Technik steckt inzwischen in jedem Internet-Browser: Ein kleines Programm verschlüsselt dort beispielsweise Kreditkarten-Nummern so, dass ein böswilliger Lauscher mit ihnen nichts anfangen kann.
Sichere Schlüssel 1.024 Bit groß – mindestens
Der Code beruht auf der Schwierigkeit, Zahlen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Denn was bei „21 = 7 mal 3“ noch jeder Drittklässler problemlos schafft, wird bei genügend großen Zahlen fast unmöglich. Sichere Schlüssel sollten heute mindestens 1.024 Bit groß sein. Anders gesagt: Als Binärzahl aus Nullen und Einsen geschrieben, hätten sie eine Länge von 1.024 Ziffern.