Ein niedriger Intelligenz-Quotient (IQ) ist nach dem Rauchen der wichtigste Risiko-Indikator für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, bedeutsamer noch als Übergewicht und Bluthochdruck. Das hat jetzt eine britische Langzeitstudie ergeben. Auch die Sterblichkeit sei bei Menschen mit niedrigerem IQ erhöht, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „European Journal of Cardiovascular Prevention and Rehabilitation“ berichten. Ob es allerdings einen ursächlichen Zusammenhang gibt, wird diskutiert.
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Dass sozial Unterprivilegierte eine erheblich geringere Lebenserwartung haben als Bevölkerungsgruppen in den oberen sozialen Schichten ist seit langem bekannt. Welche Faktoren aber sind es genau, die dieses bewirken? Das wollten auch britische Mediziner wissen. Sie werteten die Ergebnisse einer vom britischen Medical Research Council finanzierten Langzeitstudie aus, in Lebensumstände und Gesundheitszustand von 1.145 Männern und Frauen über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg erfasst worden waren. Heute sind die Teilnehmer um die 55 Jahre alt.
Die Wissenschaftler untersuchten im Rahmen der Studie die Auswirkungen sozialer Faktoren auf die Gesundheit in der Allgemeinbevölkerung, dabei erfassten sie Daten zu Körpergröße, Gewicht, Blutdruck, Tabakkonsum, körperlicher Aktivität, Bildung und Beruf. Die geistigen Fähigkeiten (IQ) wurden mit einem der üblichen Intelligenztests ermittelt.