Das starke Erdbeben in Chile hat nicht nur lokal Zerstörungen angerichtet, es hat auch den Lauf der Welt verändert – im wortwörtlichen Sinne. Denn die Erdstöße verschoben nach Berechnungen von NASA-Forschern die Erdachse um eine Winzigkeit und sorgten dafür, dass sich auch unsere Tageslänge verkürzte – um 1,26 Mikrosekunden.
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Das Erdbeben der Stärke 8,8, das sich am 27. Februar vor der Küste Chiles ereignete, hat im Untergrund dieser Region große Veränderungen bewirkt. Gewaltige Massen von Gestein wurden verschoben und innerhalb von Minuten umgeschichtet. Die durch die Erdstöße freigesetzte Energie wirkt sich damit nicht nur lokal aus, sie beeinflusst auch die Massenverteilung in der Erdkruste. Diese wiederum wirkt sich auf die Erdrotation aus.
Tag ist jetzt 1,26 Mikrosekunden kürzer
Der Geophysiker Richard Gross vom Jet Propulsion Laboratorium der NASA hat am Modell errechnet, dass das Erdbeben in Chile die Erdrotation um eine Winzigkeit beschleunigt hat. Dadurch verkürzt sich die Dauer eines Tages um 1,26 Mikrosekunden – und dies dauerhaft. Auch andere Beben mit Magnituden über etwa 8,5 haben diese Wirkung. So verkürzte das Erdbeben vor Sumatra im Dezember 2004, das eine Stärke von 9,1 besaß, die Tageslänge sogar um 6,8 Mikrosekunden. Spürbar sind diese Veränderungen für uns Menschen allerdings nicht.