Die Böden unseres Planeten geben jedes Jahr 98 Milliarden Tonnen Kohlenstoff als CO2 an die Atmosphäre ab. Das berichten amerikanische Forscher jetzt in „Nature“. Dabei zeigt sich eine klare Korrelation des Treibhausgas-Ausstoßes zu den steigenden Temperaturen der letzen Jahrzehnte: Die CO2-Freisetzung aus den Böden nimmt seit 1998 jedes Jahr um eine Million Tonnen zu.
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Das Treibhausgas Kohlendioxid wird nicht nur durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt sondern auch durch viele natürliche Prozesse. Eine der großen Quellen für CO2 sind die Böden des Planeten. Durch mikrobielle Zersetzung werden in ihnen organische Verbindungen zu CO2 heruntergebrochen und freigesetzt. Im Zuge der Klimaerwärmung könnten diese Prozesse zunehmen, wie stark, ist allerdings bisher schwer zu schätzen gewesen, da geeignete Methoden für eine globale Erfassung und Auswertung fehlten.
Weltweite Bodendaten ausgewertet
Das hat sich nun geändert. Ben Bond-Lamberty und Allison Thomson von der Universität von Maryland in den USA haben eine Korrelation zwischen Bodenatmung und Lufttemperaturanomalien entdeckt, die eine Kalkulation der freigesetzten CO2-Mengen genauer als bisher ermöglicht. Die Forscher analysierten weltweite Beobachtungsdaten von Messungen der Bodenatmung der letzten 50 Jahre, die in einer Datenbank gesammelt sind, und rechneten Ungleichheiten durch unterschiedliche Mess-Systeme, Stickstoffablagerungen, Blattfläche und andere Faktoren heraus. Dann verglichen sie diese bereinigten Daten mit hochauflösenden historischen Klimadaten.