Rostschäden an Betonbrücken können fatale Folgen haben. Im schlimmsten Fall droht sogar Einsturzgefahr. Fraunhofer-Wissenschaftler haben jetzt ein System zur Rostfrüherkennung entwickelt. Ein im Beton eingelassener Sensortransponder erkennt dabei präzise, wie weit die Korrosion bereits fortgeschritten ist.
Betonbrücken müssen so einiges aushalten: Frost, starke Verkehrsbelastung und Abgase setzen den Bauwerken zu. Hinzu kommen Streusalze, die Winterdienste zum Bekämpfen von Glatteis einsetzen. Natriumchlorid, das gängigste Tausalz, wird bundesweit in großen Mengen auf die Straßen geschüttet.
Ionen zerstören Schutzschicht
Bei Tauwetter zerfallen die Salze zu Ionen. Sie dringen in den Beton ein und zerstören dessen fünf Zentimeter dicke alkalische Schutzschicht. Erreichen die gelösten Salze die Stahlmatten, beginnen diese zu rosten, die Bausubstanz wird geschädigt. In der Folge kommt es zu Rissen, Betonstücke können abbrechen oder es herrscht sogar Einsturzgefahr.
Bislang gibt es keine effektiven Tests, um zu ermitteln, wie tief die Ionen in den Beton eingedrungen sind und welcher Schaden bereits entstanden ist. Derzeit klopfen Bauarbeiter den Stahlbeton manuell mit dem Hammer auf Hohlstellen ab, die ein Indiz für Korrosionsschäden sind – eine zeitaufwändige Methode.