Mit Hilfe modernster nanotechnologischer Methoden haben britische Wissenschaftler jetzt das optische Prinzip der irisierenden Flügel eines tropischen Schmetterlings nachgebaut. Wie sie in „Nature Nanotechnology“ berichten, lassen sich die durch Nanostrukturen erzeugten Signale auch als Fälschungsschutz beispielsweise für Banknoten einsetzen.
Die schillernden Farben vieler Käfer, Libellen oder Schmetterlingsflügel faszinieren nicht nur den zufälligen Betrachter, sie haben auch schon seit langem das Interesse von Physikern und Biologen geweckt. Denn die farbenfrohen Muster beruhen nicht einfach auf Pigmenten, wie viele unserer künstlichen Lacke und Farben, sondern auf Nanostrukturen. Die winzigen Rippen und Hohlräume dieser Insektenschuppen reflektieren und brechen das Licht auf spezielle Weise und sorgen dafür, dass die irisierenden Effekte entstehen. Diese Effekte nachzuahmen, ist allerdings alles andere als einfach.
Die Forscher Mathias Kolle, Professor Ullrich Steiner und Professor Jeremy Baumberg von der Universität von Cambridge in England haben nun den Indonesischen Pfauen- oder Schwalbenschwanz-Schmetterling Papilio blumei zum Vorbild genommen, um Strukturfarben per Nanotechnologie zu erzeugen. Die Flügelschuppen des Schmetterlings bestehen aus mikroskopisch fein skulpturierten Kutikulaschichten, die sich mit Luft gefüllten Bereichen abwechseln. Dadurch entstehen schillernde, intensive Farben.
Nanotechnologisch nachgebaut
Durch Verfahren der Selbstorganisation und der gezielten Ablagerung von einatomigen Schichten haben die Wissenschaftler die komplexe Schuppenstruktur jetzt Baustein für Baustein nachgebaut. Ihre künstlichen aber strukturell identischen Kopien zeigten anschließend die gleichen Lichtbrechungseigenschaften wie das Original.