Nicht nur Medikamente, auch frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel können die Leber schwer schädigen. Mediziner warnen daher vor einer Einnahme solcher Mittel, insbesondere wenn sie über das Internet bezogen wurden. Sie enthalten häufig Verunreinigungen oder wegen ihrer leberschädigenden Wirkung in Deutschland verbotene Substanzen. Ins Visier geraten sind neben Kurkuminextrakten, Johanniskraut und Schlankmachern auch Präparate der Firma Herbalife.
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Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt. Ob Vitamine, Anti-Oxidantien, Proteine oder Knochenstärker – vermeintliche Gesundmacher kommen heute immer häufiger in Form von bunten Pillen oder Sprudeltabletten daher. Doch die Mittel sind alles andere als risikofrei – und manchmal sogar sehr ungesund, wie Ärzte jetzt warnen. Von Nahrungsergänzungsmitteln gehen vor allem Gefahren für die Leber aus, wie bereits einige Fälle zeigen.
Leberschäden nach „Herbalife“-Präparat
So erkrankten in Israel mindestens 22 Menschen nach Anwendung von Produkten des Herstellers Herbalife an Müdigkeit, Appetit- und Gewichtsverlust sowie Gelbsucht. „Den Betroffenen wurde geraten, die Mittel abzusetzen“, erklärt Leberexperte Professor Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor am Klinikum München. „Nachdem sich die Leber wieder erholt hatte, verwendeten die Patienten die Produkte erneut, mit dem Ergebnis, dass sich die Leberwerte wieder deutlich verschlechterten.” Die verursachende Chemikalie konnte nicht ermittelt werden, da der Hersteller die Zusammensetzung des Produktes nicht offen legt.