Das Methan in der Atmosphäre des Mars zeigt starke saisonale Schwankungen und hält sich insgesamt weniger als ein Marsjahr lang. Das hat jetzt die erste Langzeitstudie der marsianischen Methanwerte ergeben. Am höchsten sind die Konzentrationen des Gases im Herbst und über den großen Vulkanen. Woher das Methan stammt und wie es abgebaut wird, ist aber noch immer unklar.
Die sehr dünne Atmosphäre des Mars besteht zu 95 Prozent aus Kohlendioxid, der Rest entfällt auf Stickstoff, Argon und Spurengase. Im Jahr 2003 stellten erdbasierte Teleskope erstmals fest, dass darunter auch geringe Mengen des Kohlenwasserstoffs Methan sind. Wenig später bestätigten dies auch Messungen der ESA-Sonde Mars Express und belegten darüber hinaus saisonale Veränderungen der Gaskonzentration. Woher jedoch dieses auf der Erde meist durch Bakterien, aber auch durch Landwirtschaft und Viehzucht erzeugte Treibhausgas stammt und welche Faktoren seine Verteilung beeinflussen, war bislang eher unklar.
Messungen drei Marsjahre lang
Jetzt hat ein Forscherteam der Universität von Salento in Italien und des Ames Forschungszentrums der NASA erstmals die Verteilung und Konzentration des Methans in der Marsatmosphäre über drei Marsjahre hinweg beobachtete und analysiert. Die Wissenschaftler werteten dafür Messdaten des „Thermal Emission Spectrometer“ (TES) an Bord der NASA-Sonde Mars Global Surveyor aus. Insgesamt erfassten sie dabei Daten von Juli 1999 bis Oktober 2004, was rund drei Marsjahren entspricht.
„Unsere Studie ist die erste, die mit Hilfe von Daten eines Spektrometers aus der Umlaufbahn das Methan über einen längeren Zeitraum verfolgt hat“, erklärt erklärt Sergio Fonti von der Universität von Salento. „Das umfangreiche Datenmaterial des TES ermöglichte es uns, dem Methanzyklus in der Marsatmosphäre mit bisher unerreichter Genauigkeit und Vollständigkeit zu verfolgen.“