Blühende Pflanzen produzieren Nektar, um bestäubende Insekten anzulocken. Einige Arten wie die Limabohne geben zusätzlich Nektar aus Blattorganen ab, um beispielsweise Ameisen zur Abwehr ihrer Fraßfeinde anzulocken. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass die Regulation dieser Nektarproduktion außerhalb der Blüte durch Licht gesteuert wird.
Mithilfe eines bestimmten Lichtsensors, dem Phytochrom, konnten die Pflanzen nicht nur Tag und Nacht unterscheiden, sondern sie passten die Nektarabgabe auch den aktuellen Lichtverhältnissen an. Durch die Phytochromwirkung wird den Forschern zufolge wahrscheinlich ein spezielles Enzym reguliert, das das Pflanzenhormon Jasmonsäure mit der Aminosäure Isoleucin verknüpft.
Das dabei entstehende JA-Ile-Molekül beeinflusst die Abgabe des Blattnektars derart, dass die Verteidigung der Pflanze gegen Fraßschädlinge am effektivsten ist, sobald ein Befall mit Fraßfeinden droht – nämlich während des Tages. Dies berichtet die Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) in der Early Edition.
Mit Giften gegen Fraßfeinde
Um zu überleben und ihre Art zu erhalten, müssen Pflanzen sich ständig gegen Fraßfeinde wehren. Dies tun sie entweder direkt durch die Herstellung wirksamer Gifte wie zum Beispiel Nikotin, oder indirekt, indem sie die Feinde ihrer Feinde zu Hilfe rufen. Dies geschieht beispielsweise durch die Abgabe von Duftstoffen, die von Schlupfwespen oder Raubwanzen wahrgenommen werden und diesen so den Weg zu ihrer Beute, beispielsweise einer pflanzenfressenden Raupe, weisen.