Ein neues Polymer-Material mit Sensoreigenschaften ermöglicht die Fertigung von Kunststoffbauteilen, die sich selbst überwachen. Das Material lässt sich Fraunhofer Forschern zufolge mit diversen Werkstoffen kombinieren und ist vielfältig einsetzbar.
Wenn der Sturm bläst, müssen Windräder zeigen, was sie aushalten können. Tonnenschwer stemmt sich der Wind gegen die Mühlen. Mit mehr als 200 Kilometer pro Stunde durchpflügen ihre Blattspitzen dann die Luft. Nicht nur am Windrad zerren die Naturkräfte. Auch Maschinenteile aus Kunststoff oder Flugzeugflügel müssen großen Lasten standhalten.
Ob die Komponenten dabei über die Maßen beansprucht werden, misst man heute meist mit Sensoren, die recht aufwändig in das Bauteil eingearbeitet oder auf seine Oberfläche geklebt werden. Diese Überwachungssensoren registrieren Zug- oder Druckbelastungen in der Regel nur in einem kleinen Bereich. Sollen in einem Bauteil größere Areale erfasst werden, verknüpft man mehrere Einzelsensoren zu einem Netzwerk.
Kompositmaterial mit sensorischen Eigenschaften
Forscher vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen vereinfachten die Inspektion solch großer Komponenten jetzt deutlich. Sie haben speziell für Bauteile aus Kunststoff ein neues Kompositmaterial mit sensorischen Eigenschaften entwickelt, das direkt bei der Herstellung in ein Kunststoffbauteil eingearbeitet oder integriert werden kann. Dieses Material erfüllt zugleich konstruktive Anforderungen.