Der erste deutsche Offshore-Windpark „alpha ventus“ hat schon jetzt eine positive Ökobilanz: Nach weniger als einem Jahr Betrieb hat er mit seinem Strom so viel Energie erzeugt, wie an Öl, Kohle und Gas verwendet wurde, um ihn aufzubauen und zu betreiben. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie Bochumer Forscher. In Bezug auf Treibhausgasemissionen und Schadstoffe schneidet der Windpark ebenfalls um Längen besser ab als andere Kraftwerksformen.
Seit Ende 2009 ist der erste deutsche Offshore-Windpark in Betrieb. Die zwölf Windanlagen stehen, 45 Kilometer nördlich von Borkum in 30 Meter tiefem Wasser und sind damit die ersten Anlagen der Fünf-Megawatt-Klasse in solchen Tiefen. 20.000 Tonnen Material, in der Hauptsache Eisen und Stahl, mussten für den Windpark und seine Fundamente verbaut werden. 80 Prozent des gesamten Energieaufwandes für solche Anlagen entsteht bereits bei der Herstellung des Materials.
Jetzt haben Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum um Hermann-Josef Wagner, Professor für Energiesysteme und Energiewirtschaft, erstmals die Ökobilanz von „alpha ventus“ ermittelt. Dabei berücksichtigten sie den Energiebedarf, die Emissionen von Luftschadstoffen, Klimagasen und sonstigen für den Mensch und die Umwelt gefährlichen Stoffen sowohl beim Bau als auch im Betrieb des Windparks. Ihre Zahlen beziehen auch das Auswechseln von einzelnen Komponenten während der Laufzeit der Windanlage ein.
Strom für 50.00 Haushalte schon im ersten Jahr
Das Ergebnis: Die Wissenschaftler bestätigen, dass der Windpark vor Borkum energieeffektiv arbeitet.