Insektenfressende Fledermäuse sind die Marathonsportler unter den Säugetieren. Es gelingt ihnen, wovon jeder Läufer nur träumen kann: Sie können Nahrung sofort in Energie umwandeln und ausschließlich darüber ihren Stoffwechsel während des Fluges befeuern. Das hat nun ein Berliner Forscherteam in der Fachzeitschrift „Ecology“ nachgewiesen.
Insektenfressende Fledermäuse jagen oft mehrere Stunden in der Nacht und gönnen sich kaum Pausen. Dabei erbringen sie eine Energieleistung, die zehn bis fünfzehnfach höher ist als im Ruhen. Im Gegensatz dazu sind insektenfressende Vögel geradezu faul: Sie hüpfen entweder von Ast zu Ast wie die Grasmücke, jagen im Ansitz wie der Fliegenschnäpper oder gleiten durch die Luft wie der Mauersegler.
„Der Mann mit dem Hammer“
Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin wollte nun wissen, woher Fledermäuse die Energie für diese Ausnahmeleistung während der Jagd nehmen.
Muss ein Organismus über längere Zeit eine hohe Leistung erbringen, holt er sich die Energie meistens aus seinen Kohlenhydrat- und Fettvorräten. Sind die Kohlenhydratvorräte, vornehmlich Glykogen, aufgebraucht, beginnt der Körper ausschließlich Fett zu verbrennen. Damit können Menschen jedoch nur ungefähr dreißig Prozent ihres Gesamtstoffwechsels „befeuern“. Deshalb bricht die Leistung an diesem Punkt ein.