Fenster, die je nach Sonneneinstrahlung ihre Transparenz und Farbe ändern können, gibt es schon. Doch ihre Herstellung ist aufwändig, die Qualität eher mau. Jetzt arbeiten Würzburger Forscher an „Smart Windows“, deren farbige Tönung sich elektrisch schalten lässt. Damit ließe sich zukünftig Einiges an Energie sparen. Verantwortlich für den Farbwechsel sind dabei Metall-Ionen, eingebettet in eine speziell Matrix.
Mit Glasfassaden oder Fenstern, die ihre Lichtdurchlässigkeit und Farbe je nach Sonneneinstrahlung verändern, lässt sich Energie sparen. Im Sommer würden solche Scheiben die Wärmestrahlung von draußen besser abhalten, so dass zum Beispiel in Bürogebäuden weniger Klimatisierung nötig wäre. Und im Winter könnten sie den Wärmeverlust aus geheizten Räumen deutlich verringern. Solche Verglasungen, die ihre Farbe ändern, sind industriell bereits herstellbar.So gibt es zum Beispiel Rückspiegel im Auto, die sich automatisch verdunkeln, wenn Licht auf ihre Sensoren fällt. Der Fahrer wird dann nicht geblendet.
Aufwändig und wenig haltbar
„Der Aufbau der bislang realisierten Produkte ist aber kompliziert, die Fertigung aufwändig und teuer“, erklärt Professor Dirk Kurth vom Lehrstuhl für Chemische Technologie der Materialsynthese an der Uni Würzburg. Zudem funktioniere die Technik für großflächige Verglasungen bis heute nicht richtig: Die Scheiben werden schnell trübe oder fleckig – eine Folge ihres komplizierten Aufbaus aus mindestens fünf unterschiedlichen Materialschichten. An der Realisierung besserer Methoden und Fenster arbeiten nun das Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung und Wissenschaftler um Kurth in einem Verbundprojekt, das vom Bundesforschungsministerium mit 1,1 Millionen Euro
gefördert wird.