Die neuen Träger des wichtigsten Forschungsförderpreises in Deutschland stehen fest: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte gestern in Bonn vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2011 zu. Die Ausgezeichneten waren aus 152 Vorschlägen ausgewählt worden.
Sie erhalten je ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Von den zehn neuen Leibniz-Preisen gehen vier in die Lebenswissenschaften, drei in die Natur-, zwei in die Ingenieur- und einer in die Geistes- und Sozialwissenschaften. Verliehen werden die Preise am 16. März 2011 in Berlin.
DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner stellte vor allem die thematische Bandbreite der neuen Preisträgerinnen und Preisträger und ihrer Forschungsleistungen heraus – von der Ägyptologie über Computer-Netzwerke und Lasermedizin bis zur Zellteilung. Kleiner wörtlich: „Das ist ein eindrucksvoller Beweis für die Vielfalt, wie sie auch in der absoluten Spitzenforschung möglich ist und wie sie durch die Leibniz-Preise nachhaltig gefördert werden soll.“
Den „Förderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm“ erhalten:
- Prof. Dr. Ulla Bonas, Mikrobiologie/Molekulare Phytopathologie, Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. Christian Büchel, Kognitive Neurowissenschaften, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Prof. Dr. Anja Feldmann, Informatik/Computer-Netzwerke/Internet, Technische Universität Berlin
- Prof. Dr. Kai-Uwe Hinrichs, Organische Geochemie, Universität Bremen
- Prof. Dr. Anthony A. Hyman, Zellbiologie/Mikrotubuli und Zellteilung, Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden
- Prof. Dr. Bernhard Keimer, Experimentelle Festkörperphysik, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart
- Prof. Dr. Franz Pfeiffer, Lasermedizin, Technische Universität München
- Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack, Ägyptologie, Universität Heidelberg
- Prof. Dr. Gabriele Sadowski, Technische Thermodynamik, Technische Universität Dortmund
- Prof. Dr. Christine Silberhorn, Quantenoptik, Universität Paderborn
Hoher Frauenanteil
Sehr erfreulich, so Kleiner, sei der hohe Anteil von Wissenschaftlerinnen unter den Ausgezeichneten. Bereits unter den 152 Namensvorschlägen, die insgesamt im Nominierungsausschuss diskutiert wurden, seien gut ein Drittel Forscherinnen gewesen, ebenso unter den 31 Vorschlägen, die danach in die engste Wahl kamen.
„Dadurch, dass sich dann insgesamt vier Wissenschaftlerinnen in der sehr strengen Endauswahl durchsetzen konnten, wurde dieser Anteil noch einmal gesteigert“, unterstrich Kleiner: „Das entspricht unserem besonderen Anliegen, auch beim Leibniz-Preis eine angemessene Beteiligung von Spitzenforscherinnen zu erreichen.“
Kleiner: Noch mehr herausragende Forscherinnen nominieren
Gleichwohl sollten Wissenschaftlerinnen noch stärker als bisher von den vorschlagsberechtigten Institutionen und Personen für den Leibniz-Preis nominiert werden, so der DFG-Präsident: „Hier werden herausragende Forscherinnen noch immer eher übersehen als ihre männlichen Kollegen.“
(idw – Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 03.12.2010 – DLO)