Ein amerikanisch-schweizerisches Forscherteam hat einen Solarreaktor entwickelt, der mit Hilfe von konzentriertem Sonnenlicht aus Wasser und Kohlendioxid Treibstoff erzeugt. Wie sie in „Science“ berichten, sind die Wirkungsgrade dabei um zwei Größenordnungen höher als bei bisherigen photokatalytischen Verfahren. Eine industrielle Anwendung könnte nach Angaben der Forscher ab 2020 möglich sein.
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Sonnenenergie ist sauber und steht unbegrenzt zur Verfügung; sie ist aber nicht dauernd verfügbar sowie ungleichmäßig über die Erdoberfläche verteilt. Weltweit stellen sich Wissenschaftler deshalb die Frage: Wie kann man Sonnenenergie speichern, um diese von den sonnigsten Flecken der Erde in die industrialisierten Zentren zu transportieren, wo die meiste Energie benötigt wird? Diese Frage motiviert Forscher nach Rezepten zu suchen, wie Sonnenlicht in chemische Energieträger umgewandelt werden kann, und zwar in Form von flüssigen Treibstoffen, die über lange Zeit gespeichert und über weite Distanzen transportiert werden können.
Einem Forschungsteam des California Institute of Technology (Caltech), sowie des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der ETH Zürich ist es nun gelungen, ein solches Rezept und den dazugehörenden Solar-Reaktor zu entwickeln. Mit einem radikal neuen Prozess wird Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt in ein Gemisch von Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO). Diese Kombination wird als Syngas bezeichnet und stellt eine Vorstufe von Benzin, Kerosin und anderen flüssigen Treibstoffen dar.