Der Nordosten Australiens wird seit Tagen von Rekordniederschlägen und verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Weite Teile des Bundesstaates Queensland stehen unter Wasser. Schuld daran ist laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) das Klimaphänomen „La Niña“, das schon im letzten Sommer einen besonders starken Indischen Monsun und die Überschwemmungen in Pakistan verursachte.
La Niña tritt etwa alle drei bis fünf Jahre mit unterschiedlicher Intensität auf. Anders als beim bekannteren Gegenstück, dem El Niño-Phänomen, kommt es bei La Niña im Westpazifik zu einer starken Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen, bei gleichzeitiger Abkühlung des Wassers im Ostpazifik vor der südamerikanischen Küste.
La Niña-Situation ungewöhnlich stark ausgeprägt
In der Folge verstärken sich die Ost-Passatwinde über dem indonesischen Archipel und damit laut dem DWD auch die Intensität der Tiefdrucktätigkeit. Aufsteigende heiße Luft sorgt dann dort für besonders heftige Niederschläge, vor allem in Verbindung mit schweren Gewittern.
„Die aktuelle La Niña-Situation ist ungewöhnlich stark ausgeprägt. Sie wirkt sich voraussichtlich noch bis in den australischen Herbst aus – also mindestens bis März“, erklärt Gudrun Rosenhagen, Leiterin des Maritimen Monitoring Centers des DWD.