Klima

Klimawandel: Ostafrika von Dürren bedroht

Erwärmung des Indischen Ozeans bringt trockenere Luftmassen nach Afrika

Ostafrika © NASA/GSFC

Der Klimawandel bringt dem Osten Afrikas mehr Trockenheit. 17,5 Millionen Menschen am Horn von Afrika sind dadurch noch stärker als bisher von Missernten und Hungernöten bedroht. Das belegt eine jetzt in der Fachzeitschrift „Climate Dynamics“ erschienen Studie. Der sich erwärmende Indische Ozean bringt zukünftig vor allem in der Regenzeit weniger feuchte Luft nach Ostafrika und verringert damit die Niederschläge deutlich.

Die anhaltende Klimaerwärmung wirkt sich mittlerweile auch auf die Meerestemperaturen aus. Besonders stark reagiert hat der Indische Ozean. Er erwärmte sich in den letzten hundert Jahren extrem schnell. Einer der Gründe dafür ist die Verlagerung des tropischen Wärmepools, der Meeresregion, die die höchsten Wassertemperaturen weltweit aufweist. Ein Forscherteam des US Geological Survey und der Universität von Kalifornien in Santa Barbara hat jetzt untersucht, welche Folgen dies für die Gebiete entlang der Küste des Indischen Ozeans haben kann.

Die Forscher sammelten und analysierten Daten zu Temperatur, Windgeschwindigkeiten und Niederschlägen im tropischen Indischen Ozean und dem Pazifik, um zu erforschen, welche Faktoren die Klimavariationen in diesen Regionen bestimmen. Dabei zeigte sich einerseits, dass die Erwärmung des Indischen Ozeans zum größten Teil auf menschliche Einflüsse wie den Ausstoß von Treibhausgasen und Aerosol-Emissionen zurückgeht.

Nach Ostafrika wehende Luftmassen werden trockener

Andererseits aber zeigte die Auswertung, dass die Erwärmung des Indik deutliche Klimaauswirkungen für die Länder an der Ostküste Afrikas haben wird. Die wärmere Luft und erhöhte Luftfeuchtigkeit über dem Indischen Ozean bewirkt, dass sich die feuchten Luftmassen bereits über dem Meer abregnen. Die nun trockenere Luft steigt auf und sinkt über Ostafrika wieder ab. Statt wie bisher Regen mitzubringen, löst sie nun Trockenheit in Äthiopien und Kenia aus.

„Die globalen Temperaturen werden den Prognosen nach weiter steigen und wir erwarten, dass auch die durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Kenia und Äthiopien damit weiter absinken oder zumindest unterhalb des historischen Durchschnitts bleiben“, erklärt Chris Funk vom USGS. „Der zurückgehende Niederschlag in Ostafrika ist am ausgeprägtesten in der Saison von März bis Juni, wenn normalerweise Regenzeit ist.“

Regnerische Phasen als Ausnahme

Allerdings können die dort lebenden Menschen noch Hoffnung auf zumindest ab und zu regenreiche Phasen haben: „Es ist wichtig anzumerken, dass zwar die Meerestemperaturen im Indischen Ozean weiter ansteigen werden und damit einen durchschnittlichen Rückgang der Niederschläge im östlichen Afrika bewirken. Doch trotzdem wird es ab und zu noch regenreiche Jahre geben, weil es viele Faktoren gibt, die den Niederschlag mitbeeinflussen“, erklärt Park Williams von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara.

Für die Bewohner der betroffenen Regionen bedeutet diese Entwicklung dennoch ein erhöhtes Risiko, Missernten und damit auch Hungersnöte durchstehen zu müssen.

(USGS, 31.01.2011 – DLO)

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