Der langsame Anstieg der atmosphärischen Methangehalte in den letzten 5.000 Jahren ist – mit Ausnahme der letzten beiden Jahrhunderte – ausnahmsweise kein Menschenwerk. Das zeigte eine jetzt in „Nature“ veröffentlichte Modellanalyse mehrerer möglicher Auslösefaktoren. Nicht die Rodungen und Landwirtschaft unserer Vorfahren sind schuld, wie von einigen Forschern vermutet, sondern eine Veränderung der Sonneneinstrahlung ausgelöst durch Änderungen der Erdumlaufbahn.
Methan ist eines der potentesten Treibhausgase, seine aufheizende Wirkung auf die Atmosphäre ist rund 30-mal höher als die von Kohlendioxid. Das der Mensch und seine Landwirtschaft an dem rasanten Anstieg der Methankonzentrationen in der Atmosphäre in den letzten zweihundert Jahren schuld ist, darüber herrscht kaum noch Zweifel. Äußerst strittig ist dagegen die Ursache eines weiteren, weniger ausgeprägten Methananstiegs in den letzten 5.000 Jahren. In diesem Zeitabschnitt erhöhte sich der Gehalt des Treibhausgases von 550 parts per billion (ppb) bis auf 770 ppb.
Mensch oder Natur – wer war schuld?
Nach Ansicht einiger Geowissenschaftler könnte auch für diesen Anstieg ein menschlicher Einfluss verantwortlich sein. In einer Studie vertraten sie die Hypothese, dass schon die frühe Landwirtschaft, das Roden von Wäldern und andere Vegetationsveränderungen ausgereicht haben könnten, um die Methangehalt der Atmosphäre zu beeinflussen. Doch diese Hypothese ist stark umstritten, da viele Forscher der Meinung sind, die Eingriffe in die Natur durch die damals noch sehr viel kleinere menschliche Population seien zu gering, um einen so deutlichen Effekt zu haben.
Aber wenn der Mensch es nicht war, was dann? Und warum trat dieser Anstieg nur nach der letzten Eiszeit auf und nicht auch in den anderen Zwischeneiszeiten? Eine mögliche neue Antwort darauf hat jetzt ein Team britischer Wissenschaftler der Universitäten Bristol, Exeter und Sheffield gefunden. Durch eine Kombination mehrerer Modelle und Klimasimulationen gelang es ihnen, die Entwicklung der Methankonzentrationen in den letzten 130.000 Jahren mit der von gleich mehreren möglichen Ursachen zu vergleichen.