Eine Verschärfung der Klimaziele könnte der Europäischen Union einen Boom in der Wirtschaft bescheren. So das Ergebnis der jetzt vorgestellten Studie eines internationalen Expertenkonsortiums. Demnach könnte eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen auf 30 statt wie bisher 20 Prozent bis zum Ende dieses Jahrzehnts bis zu sechs Millionen neuer Jobs und bis zu 620 Milliarden Euro mehr Bruttoinlandsprodukt in den Mitgliedsstaaten bringen.
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Der internationale Klimaschutz bisher ist geprägt von der Angst der Staaten, durch Reduktionen wirtschaftliche Vorteile zu verlieren oder gar Verluste zu erleiden. Dass dies nicht so ist, hat jetzt die von Ökonomen mehrerer renommierter europäischer Institute geschriebene Studie „A New Growth Path for Europe“ eindrücklich belegt. In Simulationen zeigen sie zudem, wie wichtig der Einfluss der Politik auf die Erwartungen von Investoren ist – und wie Investitionen Lernprozesse in Wirtschaft und Technologie auslösen, die am Ende die Kosten des Klimaschutzes senken.
620 Milliarden Euro mehr für die EU-Staaten
Entgegen bisherigen Annahmen zeigen die Autoren, dass eine Anhebung des EU-Klimaziels auf 30 Prozent spürbare positive wirtschaftliche Effekte für die EU-Mitgliedsstaaten hätte. Profitieren würden der Studie zufolge alle großen Wirtschaftssektoren, insbesondere aber das Baugewerbe. Eine effizientere Nutzung der Energie hänge wesentlich von der Energiebilanz der Gebäude ab. Auch der Klimapionier Deutschland könnte der Studie zufolge sich weiter verbessern.