Seit dem 9. März haben sich in der japanischen Region Honshu insgesamt 428 Erdbeben ereignet. Die Chronologie dieser Naturereignisse zeigt jetzt eine animierte Grafik des Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. Höhepunkt der Erdbebenserie war am 11. März der Erdstoß mit einer Magnitude von 9,0, der zu den fünf stärksten je gemessenen Erdbeben weltweit gehört. Bei diesem und dem nachfolgenden Tsunami kamen bisherigen Berichten zufolge bis zu 16.000 Menschen ums Leben.
Laut dem GFZ-Geophysiker Joachim Saul, der die neue Sequenz erstellt hat, ereignete sich am 9. März um 11:45 Uhr Ortszeit ein erstes Vorbeben der Stärke 7,2 vor der japanischen Ostküste. Auf dieses folgte zunächst eine Reihe kleinerer Nachbeben. Nach dem Katastrophenbeben vom 11. März kam es dann zu zahlreichen, auch schweren, Nachbeben, von denen zwei fast die Magnitude 8 erreichten.
Länge des Bruches: 400 Meter
Im weiteren Verlauf klang nach den Ergebnissen von Saul die seismische Aktivität langsam ab und wurde gestern von relativ kleinen Beben der Stärke 5 dominiert. Täglich wurden aber jeweils auch noch mehrere Beben der Magnitude 6 registriert. Anhand der Verteilung der Nachbeben konnten die GFZ-Forscher die Länge des Bruches des Hauptbebens auf etwa 400 Kilometer beziffern.

Bis zu 27 Meter Versatz
Rongjiang Wang und Thomas Walter, ebenfalls vom GFZ, haben durch Auswertung von über 500 GPS-Stationen zudem herausgefunden, dass sich an der Ostküste Japans Horizontalverschiebungen von bis zu fünf Metern nach Osten ergaben. Die Ursache liegt ihren Angaben zufolge in der Erdbebenzone, das heißt an der Kontaktfläche der Pazifischen Platte zu Japan. Computersimulationen an dieser Fläche zeigen, dass sich bei dem Erdbeben bis über 25 Meter Versatz ereignete.