Die Westlichen Flachlandgorillas und die Cross-River-Gorillas in Äquatorialafrika gehen erst seit 17.800 Jahren infolge von Klimaveränderungen getrennte evolutionäre Wege. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, über die jetzt die Fachzeitschrift „BMC Evolutionary Biology“ berichtet.
Zwei Gorilla-Arten sind in Äquatorialafrika zuhause. Die Westlichen Gorillas – Gorilla gorilla – und die Östlichen Gorillas – Gorilla beringei – begannen sich vor 0,9 bis 1,6 Millionen Jahren getrennt voneinander weiter zu entwickeln. Beide Arten leben heute mehrere Hundert Kilometer voneinander entfernt.
Evolutionäres Modell entwickelt
Ein internationales Forscherteam um Olaf Thalmann von der Universität Turku in Finnland und Linda Vigilant vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat nun herausgefunden, dass die beiden Unterarten des Westlichen Gorillas, der Westliche Flachlandgorilla und der vom Aussterben bedrohte Cross-River-Gorilla – Gorilla gorilla diehli – erst im Zeitalter des Pleistozäns vor etwa 17.800 Jahren begannen, getrennte evolutionäre Wege zu gehen.
In ihrer neuen Studie bestimmten die Forscher zunächst den Genotyp von heute lebenden Westlichen Gorillas und von 100 Jahre alten Museumsexemplaren. Mithilfe dieser Daten erstellten sie für die beiden Unterarten des Westlichen Gorillas ein evolutionäres Modell und fanden anhand dessen folgendes heraus: Obwohl Cross-River-Gorillas sich vor etwa 17.800 Jahren von den Westlichen Flachlandgorillas abspalteten, pflanzten sie sich in Abständen weiterhin miteinander fort.