Arbeite ich mit meinen Kollegen zusammen oder nutze ich andere aus? Setze ich mich uneigennützig für andere Menschen ein? Dies haben jetzt Göttinger Wissenschaftler in einer neuen Studie untersucht. Dabei konnten sie erstmals experimentell nachweisen, dass dynamische soziale Netzwerke kooperatives Verhalten fördern und dass die natürliche Selektion so Kooperation begünstigen kann.
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Die Ergebnisse der Forscher um Professor Dirk Semmann vom Courant Forschungszentrum „Evolution des Sozialverhaltens“ der Universität Göttingen weichen jedoch teilweise von den Vorhersagen theoretischer Modelle ab, berichtet die Fachzeitschrift „Ecology Letters“ in ihrer aktuellen Online-Ausgabe.
Studierende im Gefangenendilemma
In dem neuen Experiment der Wissenschaftler spielten Studierende am Computer mit verschiedenen Partnern das so genannte Gefangenendilemma, das ein zentraler Bestandteil der Spieltheorie ist. Dabei treffen zwei sich unbekannte Personen aufeinander, müssen sich für oder gegen eine Zusammenarbeit entscheiden und dabei Geld verdienen. Die Spielpartner müssen dabei abwägen, von welchem Verhalten sie am meisten profitieren, ohne vorab die Entscheidung des anderen zu kennen.