Manche Affen sind dank eines bestimmten Proteins gegen HIV resistent. Dieses verhindert, dass sich das Virus nach dem Eindringen in die Zelle vermehren kann. Wie das Wissenschaftsmagazin „Nature“ jetzt berichtet, haben Schweizer Forscher den bisher unbekannten Funktionsmechanismus dieses Proteins aufgedeckt. Das eröffnet auch neue Perspektiven zur Bekämpfung von HIV beim Menschen.
Im Gegensatz zum Menschen sind gewisse Affenarten, wie zum Beispiel Rhesusaffen oder Nachtaffen, gegen HIV immun. Ein zelluläres Eiweiß namens TRIM5 führt bei diesen Affen zur Resistenz: Bei einer HIV-Infektion fängt dieses Protein das Virus direkt nach dem Eindringen in die Zelle ab und verhindert dabei, dass es sich vermehrt.
Trickreiches Virus
TRIM5 kennt man nun seit mehr als sechs Jahren. Mit welchem „Trick“ TRIM5 das HI-Virus an der Vermehrung hindert, war jedoch weitgehend unbekannt – bis jetzt. Denn nun ist es Forschern um Professor Jeremy Luban und Professor Markus Grütter von den Universitäten Genf und Zürich gelungen, wichtige Aspekte des Abwehrmechanismus von TRIM5 gegen HIV aufzudecken.
In Zusammenarbeit mit Gruppen aus den USA und Frankreich konnten sie zeigen, dass TRIM5 unmittelbar eine Immunantwort auslöst, wenn es zur Infektion mit HIV kommt. Deshalb ist TRIM5 ein HIV-Sensor des angeborenen Immunsystems. Im Gegensatz zum adaptiven Immunsystem, das sich erst während der Auseinandersetzung mit einem Krankheitserreger entwickelt, ist das angeborene Immunsystem in der Lage, Krankheitserreger schon beim ersten Kontakt zu beseitigen.